Glühlampenverbot: Was Menschen mit Augenmaß und Vernunft daraus lernen können.

Am 17. Februar 2009 hat das EU-Parlament das so genannte Glühlampen-Verbot beschlossen.

Der Grund dafür war die geringe Lichtausbeute im Vergleich zur gleichzeitig produzierten Wärme. Vor allem in warmen Metropolen Australiens mussten in mit Glühlampen beleuchteten Räumen die Klimaanlagen noch mehr “arbeiten”, um auch noch die Abwärme der Lampen herunterzukühlen. Australien war daher beim Glühlampenverbot der Vorreiter.

Verlässlicher Systemwechsel
Da die Lampenindustrie und der Beleuchtungssektor sehr konservativ aufgestellt waren, hat das stufenweise Verbot der klassischen Glühlampe eine Verlässlichkeit geschaffen. Quasi ein gelenkter Systemwechsel.
Negativ zu vermerken ist allerdings, dass die LED-Technologie zu der Zeit noch nicht so günstig produziert werden konnte und viele Haushalte in eine Fehlinvestition in Kompaktleuchtstofflampen, so genannte Energiesparlampen, getrieben wurden.

Psychologie

Leute mit Grundkenntnissen in Psychologie hätten vorhersagen können, dass die rein rechnerischen Einsparungen durch den Wechsel der Leuchtmittel in der Praxis wesentlich geringer ausfallen würden: Jetzt, wo die Lampen angeblich 80 bis 90 Prozent einsparten, gönnten sich die Verbraucherinnen helleres Licht in vielen Räumen und schalteten die Lampen zudem seltener aus, wenn sie aus dem Zimmer gingen. Sie bewegten sich Öko-Gewissen-gemäß immer noch im positiven Bereich!
Andere wiederum, die das Lichtspektrum der Glühlampen nicht missen mochten oder die sich nicht von der EU bevormunden lassen wollten, tätigten Hamsterkäufe der klassischen Glühbirnen.

Umgehung
Wie bei jeder Regelung, bei jedem Gesetz, hat es auch hier Versuche gegeben, das Gesetz zu umgehen. Es wurden so genannte “Heat Balls” als Mini-Heizungen verkauft. In Wirklichkeit handelte es sich um normale Glühlampen. 2012 wurde dem Spuk durch Gerichtsurteile ein Ende bereitet.

Innovation
Bei den Hochvolt-Halogenlampen wurden plötzlich ca. 30 % sparsamere Typen auf den Markt gebracht. (28 Watt statt 40 Watt bei gleicher Helligkeit.) Man hatte einfach das äußere Glas des Lampenkolbens aus Isolierglas hergestellt. Da hätte die Industrie eigentlich auch früher und freiwillig drauf kommen können…

Die klassische Glühlampe hat noch Nischen, wo es sich nicht lohnt, sie durch teurere, energiesparendere Typen zu ersetzen. Die Brenndauer im Keller-Lagerraum ist jeweils nur kurz.

Die Hochvolt-Halogenlampe mit E27-Schraubgewinde ist schon sparsamer als die normale Glühlampe.

Die Kompakt-Leuchtstofflampe mit E27-Gewinde wurde als Energiesparlampe bezeichnet. Sie hat eine gewisse Einschalt-Verzögerung und enthält geringe Mengen Quecksilber.


Die LED-Lampe in Glühlampenform hat die Kompakt-Leuchtstofflampe quasi vollständig verdrängt.

Die Leuchtenindustrie bietet aber inzwischen vielfältige, komplette Leuchten, die mit LEDs bestückt sind. Ein einfacher Austausch des Leuchtmittels ist in der Regel nur unter erheblichem Aufwand möglich. Ärgerlich und nicht nachhaltig. Auch wenn die LEDs Lebensdauern von mehr als 50.000 Stunden haben.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*