Veloweiche: An der Realität vorbei geplant. Aktionismus kann gefährlich sein.

Veloweiche Charlottenstrasse Max-Planck-StrasseVelo-Weiche Heilbronn, Charlottenstrasse
Der Schutzstreifen oder Angebotsstreifen” zwischen zwei Fahrspuren für Pkw und Lkw ist nur 1,70 m breit! Laut Google
Blick von oben mit Google Maps

Glauben die Planer der Stadt Heilbronn tatsächlich, dass sie es geschafft haben, an der Kreuzung Charlottenstraße und Max-Planckstraße Richtung Hochschule Heilbronn beziehungsweise Flein, aus drei Fahrspuren für Kfz zusätzlich noch zwei Schutzstreifen für Fahrräder herauszuholen?
Wer sich als Radler auf die Geradeausspur Richtung Flein einordnet, läuft Gefahr, dass er in “einen Tunnel” gerät, der aus zwei Baustellenfahrzeugen bestehen kann, oder Sattelschleppern oder Bussen oder einer Kombination daraus und “eingequetscht” zu werden. Und er weiß nicht, ob er gesehen wird, oder wurde.
Erschwerend kommt hinzu, dass auf der Linksabbieger-Spur Richtung OBI-Kreisel ein Sattelzug ausschwenken muss, um überhaupt die Kurve zu meistern.

 

GIF-Animation: Veloweiche: Angebotsstreifen kann ganz schön eng werden…

Was ist denn so schlecht daran, dass Radfahrer, die sich das zutrauen, als normale Verkehrsteilnehmer eine Fahrspur in ihrer ganzen Breite beanspruchen? Auch und insbesondere die Linksabbiegespur. Ich jedenfalls halte diese Version aus den im Vorfeld genannten Gründen für weitaus sicherer für den Verkehr.

Das Bild mit der Vélo-Weiche (welch hochtrabender Name!) habe ich einer Broschüre der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW) entnommen:
“Ueberzeugend_argumentieren_Handreichung_fuer_Radverkehrsbeauftragte”
Link: https://www.agfk-bw.de/projekte/ueberzeugend-argumentieren/

PS Aufmerksame Beobachterinnen erkennen auf dem Foto oben, dass sich der Rechtsabbieger-Schutzstreifen kurz nach der “Vélo-Weiche” “in Luft auflöst”…
Und, dass das graue Auto auf der Geradeausspur halb auf der Fahrrad-Geradeausspur steht.

Ausschnitt aus dem Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD 2018:
“Vision Zero”. Ich halte es für leeres Politiker-Geschwurbel. Es mag inhuman klingen, aber null Verkehrstote wird es ebenso wenig geben können wie null Tote durch Stürze im Haus oder durch Grippe.
Es steht zu befürchten, dass das (nicht erreichbare) Ziel vor allem mit mehr Bevormundung angegangen werden soll. Ich halte eine andere Vorgehensweise für Ziel führend in der Prävention von schweren Verkehrsunfällen:

Die Verkehrsbehörden müssten sich in erster Linie als “Dienstleister” der Verkehrsteilnehmer begreifen.

Da stünde dann beispielsweise ein Vorfahrt-Gewähren-Schild statt 100 m vor einer Einmündung beispielsweise eben 150 m vor der Gabelung, damit es nicht hinter einer scharfen Kurve steht, sondern eben davor.

Wenn sich eine Straße, die aus einem Ort heraus führt, gabelt, dürfte am Ortsausgangsschild kein Ortsname angegeben sein, sondern das Zeichen einer T-Einmündung.

Vision Zero im Koalitionsvertrag

 

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